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Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 - 1888)

Wenn man heute auf den Spuren von F.W. Raiffeisen von Hamm (Sieg) über Weyerbusch nach Flammersfeld und dann weiter nach Heddesdorf (ein Stadtteil von Neuwied) fährt, ist es für den Besucher nur noch schwer vorstellbar, unter welch schwierigen Bedingungen die Menschen vor weit über 160 Jahren in der Westerwälder Gegend ihr Leben meistern mussten.

Dauert heute eine Fahrt mit dem Auto von Hamm (Sieg) nach Heddesdorf nur gut eine Stunde, so waren damals die Fuhrwerke oft einen ganzen Tag unterwegs, sofern die Wetterbedingungen eine trockene Straße garantierten.

Die Mehrzahl der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung darbte in tiefer Armut. Schlechte Witterungsbedinungen führten immer wieder zu Missernten und häufig starb das Vieh an Krankheiten, weil es keine Medikamente gab. Aufgrund der eintönigen Ernährung litten die Menschen an Mangelerscheinungen und ihre Lebenserwartung war sehr gering.

Geld für notwendige Investitionen, um aus der bitteren Armut und Trostlosigkeit herauszukommen, war nicht vorhanden, denn es gabe für die breite, mittellose Bevölkerungsschicht keine Banken. Viele Bauern suchten ihr Heil deshalb bei den Wucherern, die ihnen zu ernormen Zinsraten Geld liehen. In nahezu allen Fällen führte dieser Weg dann in die Zwangsversteigerung.

Doch es gab auch Menschen, die sich in dieser Zeit mit diesen Lebensumständen auseinandersetzten und mit ihren Ideen wie auch ihrem perönlichen Einsatz die Not der armen Bevölkerung linderten.

Einer dieser Menschen war Friedrich Wilhelm Raiffeisen. 1847 gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Weyerbusch den "Brodverein" und legte damit den Grundstein für eine Idee, die um die Welt ging - die Genossenschaftsidee. Er lehrte so die Menschen, dass erfolgreiche Hilfe auf Dauer nur durch gemeinschaftliche Selbsthilfe wirksam sein kann: "Einer für alle, alle für einen."